Der Dolomiten Höhenweg 1: Vom Pragser Wildsee nach Belluno

Beschreibung:

Der Dolomiten Höhenweg 1 [Alta Via delle Dolomiti No.1] wird bereits seit 1966 begangen und führt vom Pragser Wildsee südlich des Hochpustertals in Südtirol entlang der Hauptkämme der östlichen Dolomiten nach Süden bis an die norditalienische Tiefebene bei Belluno in Venetien. Er gilt als der klassische Höhenweg der Dolomiten und durchquert vom deutschsprachigen Pustertal mit den Pragser Dolomiten über das ladinische Fanesgebiet hin zu den italienischsprachigen Regionen der Nuvolàugruppe, Croda da Lago, Pelmo, Civetta, Moiazza, den Prampèr-Dolomiten sowie der Schiara drei Sprachräume. Der Dolomiten Höhenweg 1 wird häufig als der schönste und einfachste der Dolomiten Höhenwege bezeichnet, dennoch handelt es sich hierbei um eine alpine Höhenwanderung in Bereichen zwischen 1.400 und 2.800 Metern, die entsprechende Anforderungen an Kraft, Ausdauer, Kondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit stellt. Die anspruchsvolle Schlussetappe über den Màrmol-Klettersteig der Schiara wird häufig umgangen, so dass besondere Kletterkenntnisse in diesem Fall nicht erforderlich sind.

Der Dolomiten Höhenweg 1 war die erste Fernwanderung, die ich nicht alleine, sondern in Begleitung eines Freundes angegangen bin, was aufgrund des alpinen Charakters der Tour sicherlich als empfehlenswert anzusehen ist. Der Weg ist von Ende Juni bis Anfang September begehbar und da wir bereits Ende Juni aufgebrochen sind, war uns im Vorfeld nicht klar, an welchen Stellen wir noch mit Altschneefeldern rechnen mussten. Am Ende haben wir nur wenige einfach zu querende Schneefelder angetroffen und unsere Grödeln, Gamaschen und die Eisaxt umsonst eingepackt, aber besser so, als sich unnötigen Gefahren auszusetzen. Mit dem Wetter hatten wir extremes Glück: stabile Wetterverhältnisse mit sehr viel Sonnenschein in den ersten drei bis vier Tagen wurden von labileren Verhältnissen mit der Vorankündigung möglicher Regenschauer und Gewitter in den letzten Tagen abgelöst, letztlich haben wir aber nur einen Gewitterregen auf dem Abstieg am Ende der vorletzten Etappe abbekommen. Die Busrückfahrt im Regenwetter durch wolkenverhangene Bergregionen, die wir wenige Tage zuvor noch bei Sonnenschein zu Fuß durchquert hatten, hielt uns dann nochmals vor Augen, dass die zurückliegenden Wetterverhältnisse das Sahnehäubchen auf dem spektakulären und unvergesslichen Gesamterlebnis „Dolomiten Höhenweg 1“ waren.