Kerry Way Etappe 2: Black Valley nach Glencar
Sonntag, 06.05.2018
Nach dem Frühstück begebe ich mich gegen 08:30 Uhr auf den Weg zur zweiten Etappe durch die einsamen Täler am Fuße der Macgillycuddy’s Reeks Richtung Glencar. Trotz guter Wettervorhersage ist es in diesen Morgenstunden auf dem ersten Teilstück durch das Cummeenduff Glen zunächst noch neblig und frisch. Am ersten Anstieg über den Bridia Pfad zwischen dem 745 m hohen Broaghnabinnia im Süden und Irlands höchstem Berg, dem 1.039 m hohen Carrauntoohil im Norden bricht schließlich die Sonne durch und ich kann den Rest der Etappe bei herrlichem Sonntagswetter fortsetzen.
Am Bridia Pass angekommen schaue ich mir zunächst die „Standing Stones“ abseits des Wanderpfades an. Der Blick zurück ins Black Valley mit der umgebenden Bergszenerie des Curraghmore und Broaghnabinnia ist schon sehr beeindruckend, wird aber noch übertroffen von der Aussicht in das Bridia Valley, die sich mir nach Überqueren des breiten Sattels auf der Passhöhe eröffnet.
Nach dem Abstieg ins Tal geht es über eine asphaltierte Straße zum nächsten steilen Anstieg, der im Zickzackkurs über die Lack Road zum höchsten Punkt der gesamten Tour auf den 387 m hohen Beann Dhearg Pass führt. Auf der Passhöhe offenbart sich bereits wieder der nächste herrliche Aussichtspunkt mit Blick in das Derrynafeana Glen und den dahinter liegenden Lough Acoose, den ich nach dem Abstieg ins Tal an seiner Ostseite umrunde. Dabei darf ich auf der menschenleeren Strecke erst einmal ein kleines Lamm befreien, welches sich eingeklemmt im Weidezaun nicht mehr alleine aus seiner misslichen Lage befreien kann.
Nachdem ich mich versichert habe, dass das Lamm unversehrt geblieben ist, nehme ich das nächste Teilstück über die asphaltierte Straße nach Glencar in Angriff. Im dortigen „Climbers Inn“, das den Mittelpunkt des Örtchens und sowohl Pub, Poststelle, Touristinformation, Lebensmittelladen sowie Bed & Breakfast in einem darstellt, versorge ich mich mit Getränken und lege erst einmal eine kurze Pause ein. Von hier sind es dann nochmal etwa 6 km durch das Tal des River Caragh und Lickeen Wood bis zu meiner Unterkunft im Blackstones House B&B an der sehenswerten Blackstones Bridge. Die Unterkunft ist absolut empfehlenswert, idyllisch gelegen mit Blick zum River Caragh und die netten Gastgeber verwöhnen mich zum Abschluss des Tages mit einem leckeren Steakdinner.