Sardona-Welterbe-Weg Etappe 5: Sardonahütte SAC nach Elm

Details:

19,5 km (Distanz)

841 m (Aufstieg)

2.014 m (Abstieg)

959 m (niedrigster Punkt)

2.450 m (höchster Punkt)

Höhenprofil:

Höhenprofil

(Klick zum Vergrößern)

Samstag, 13.08.2022

Gerade als die Sonne über dem Calandamassiv im Osten aufgeht breche ich auf, um meine letzte Etappe auf dem Sardona-Welterbe-Weg von der Sardonahütte im Kanton St. Gallen nach Elm im Sernftal zu absolvieren. Ich habe im Herzen der Tektonikarena Sardona übernachtet und die Hütte ist direkt unterhalb des namensgebenden Gletschers auf einer Felskanzel gelegen. Mein Tourziel Elm liegt direkt auf der gegenüberliegenden Seite des Piz Sardona im Kanton Glarus, der Gletscher selbst stellt die Kantonsgrenze dar. In südlicher Richtung ist der Piz Sardona über einen breiten Sattel mit dem Piz Segnas verbunden, nach Norden hin über den Weralpgrat mit dem Foostock. Hier am Foopass führt mich mein Wanderweg über den Bergkamm nach Westen ins Sernftal im Glarnerland. Dazu muss ich allerdings erst einmal wieder zurück zum Heubützlipass, den ich bei der Vordere Chratzeri schon am Vortag auf meinem Weg zur Sardonahütte passiert habe.

Ich habe bereits vier Wandertage mit einigen Höhenmetern in den Knochen und bin froh und dankbar, dass mein Sprunggelenk, dass ich mir bereits am ersten Tag verletzt habe, dank des anliegenden Tapeverbandes keine wesentlichen Beschwerden macht. Dankbar bin ich auch für das Wetter, dass sich auch an diesem Abschlusstag von seiner besten Seite präsentiert und so laufe ich auf dem mir vom Vortag bekannten Weg über Alpwiesen in mäßigem Aufstieg unterhalb des Sardonagletschers entlang mit Blick zur Glarner Hauptüberschiebung über mir und erreiche schließlich wieder die Vordere Chratzeri auf 2.412 m. ü. M.

50 Meter über mir ist der Heubützlipass gelegen und keine 10 Minuten später habe ich den höchsten Punkt meiner gesamten Tour auf 2.462 m. ü. M. erreicht. Hier ist Zeit für eine kurze Pause, ein letzter Blick zurück ins Calfeisental und zum Sardonagletscher hinter mir. Vor mir im Norden erblicke ich erneut die Churfirsten und den Spitzmeilen, den ich bereits auf der zweiten und dritten Etappe umrundet habe. Es folgt die technisch schwierigste Passage der gesamten Tour auf dem Weg vom Heubützlipass über den Muotathalsattel. Hier ist tatsächlich Konzentration und Trittsicherheit angesagt und mit diesem eher anspruchsvollen Streckenabschnitt hatte ich jetzt nicht gerechnet. Im Westen kann ich nun unter mir das grüne Muotathal und den Foopass am gegenüberliegenden Bergkamm erkennen. Der Abstieg ist zunächst steil, in Serpentinen führt der Weg ins Muotathal hinab und verläuft dann immer flacher werdend über Almwiesen, auf denen zahlreiche Kuhherden weiden. Über Stöfeli erreiche ich die Alp Foo auf 1.881 m. ü. M., bei der der Gegenanstieg über das Heideltal zum Foopass erfolgt. Gemütlich gehe ich diesen letzten Anstieg meiner Tour an und erreiche schließlich die Kantonsgrenze auf dem Pass auf 2.223 m. ü. M.

Belohnt werde ich auf der Passhöhe mit einem wunderschönen Bergpanorama und einmal mehr ist die Glarner Hauptüberschiebung in den Bergen zu erkennen. Ich lege noch einmal eine kurze Pause ein und genieße die Ausblicke in alle Himmelsrichtungen, dann beginnt mein Abstieg nach Elm. Zunächst geht es bergab über einen kleinen Pfad, der serpentinenartig angelegt ist und mich zur Alp Raminer Matt führt. Hier wird der Weg flacher und verläuft über ein Alpsträßchen nach Ramin Mittelstafel. Anschließend tauche ich ein in den Raminer Wald und gelange über Waldhütten zum Raminer Stäfeli. Am Oberen Töniberg bin ich schließlich in Elm angekommen. Ich passiere zunächst die Talstation der Luftseilbahn Elm, die hinauf zur Tschinglen-Alp führt. Oberhalb davon kann man nun auch deutlich die Tschingelhörner erkennen, an denen sich die Glarner Hauptüberschiebung am markantesten abzeichnet. Ein paar Minuten später erreiche ich schließlich den Dorfkern von Elm. Der kleine Ort wirkt wie ausgestorben und leider finden sich auch keine geöffneten Läden, so dass ich froh bin, dass wenigstens der Dorfbrunnen frisches Wasser spendet, mit dem ich meine Trinkflasche nochmals auffüllen kann. Ein letzter Blick zurück zu den Tschingelhörnern im Südosten, dann kommt der Bus und meine Tour auf dem Sardona-Welterbe-Weg ist beendet.

Sardona-Welterbe-Weg Etappe 4: Weisstannen zur Sardonahütte SAC