Liechtenstein-Weg Etappe 1: Balzers nach Vaduz

Details:

26,6 km (Distanz)

921 m (Aufstieg)

940 m (Abstieg)

454 m (niedrigster Punkt)

1.124 m (höchster Punkt)

Höhenprofil:

Höhenprofil

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Montag, 27.12.2021

Ich bin am frühen Morgen mit dem Auto nach Eschen angereist und von dort mit dem Bus nach Balzers am südlichen Ende von Liechtenstein gefahren. Zu Fuß erreiche ich den Startpunkt der Tour durch das Fürstentum, den Grenzpunkt St. Katrinabrunnen zwischen Graubünden und Liechtenstein. Der Grenzpunkt ist seit dem 14. Jahrhundert belegt, die Kopie des Grenzsteins von 1735 zeigt das liechtensteinische Wappen auf der Nordseite und jenes der Drei Bünde auf der Südseite. Bei herrlichem Wetter starte ich auf die Tour die zunächst unmittelbar auf einem Grenzweg zum früheren Weiler und heutigen Balzner Dorfteil Mäls führt. Hier passiere ich den mittelalterlichen Wohnturm mit der Kapelle St. Peter aus dem 14. Jahrhundert  und stehe schon bald vor einer Anhöhe, auf der die imposante Burg Gutenberg thront. Der schmale Burgweg schlängelt sich durch Weinberge und führt an der Jubiläumskirche vorbei nach Balzers hinein. Am alten Pfarrhof und der Balzner Mühle vorbei gelange ich auf die alte Landstraße nach Triesen, ehemalige Reichsstraße im Heiligen Römischen Reich deutscher Nationen. Bei strahlendem Sonnenschein laufe ich entspannt auf diesem Wegabschnitt am ersten Werktag nach den Weihnachtsfeiertagen und das Laufen tut mir gut, nach den ganzen Weihnachtsleckereien der letzten Tage. Leider ist das schöne Wetter nur für die heutigen Morgenstunden reserviert und schon bald hüllen die ersten Wolken die rechts von mir gelegenen Berggipfel ein. Laut Vorhersage soll es stündlich immer weiter zuziehen und am Abend und dem ganzen morgigen Tag regnen.

Im Triesner Bofel passiere ich ein paar sogenannte „Stallgüetli“, ausserhalb des Dorfes gebaute Ställe, in denen im Sommer Heu eingelagert wurde, das im Herbst an das Vieh nach dem Abtrieb vom Maiensäss verfüttert wurde. Ich mache selbst auch eine kleine Rast, wenngleich ich mich aus oben genannten Gründen nur kleineren Picknickportionen zuwende. Schon bald erreiche ich Triesen und laufe zunächst talwärts zum Kulturzentrum Gasometer. Anschließend beginnt der kontinuierliche Anstieg zum rund 900 m hoch gelegenen Walserdorf Triesenberg. Zunächst passiere ich die kleine Kapelle St. Mamertus, die vermutlich schon im 9. oder 10. Jahrhundert errichtet wurde. Durch ein Waldgebiet führt der schweißtreibende Anstieg weiter, bis ich schließlich den Lama- und Alpakahof im Ortsteil Wangerberg erreiche. In leichtem Anstieg führt der Weg bis zum Ortskern von Triesenberg weiter, wo sich herrliche Ausblicke ins unter mir gelegene Rheintal und ins Sarganserland bieten. Leider ist die Wolkendecke mittlerweile dichter geworden und  trübt ein wenig die schöne Aussicht.

Es  geht weiter zum Gehöft Prufatscheng, dem höchsten Punkt des Liechtenstein-Wegs auf 1.100 m und von dort im dichten Wald den Berg hinunter bis zum Wahrzeichen Liechtensteins, dem Schloss Vaduz aus dem 12. Jahrhundert. Das Schloss thront über der Hauptstadt die ich schon bald von einem kleinen Aussichtspunkt nahe des Schlosses unter mir erkennen kann. Über einen schmalen Pfad gelange ich ins Städtle, das Zentrum von Vaduz mit der Fußgängerzone. Die Dämmerung beginnt bereits, als ich gegen 16:00 Uhr über einen schmalen Pfad ins Städtle, das Zentrum von Vaduz gelange. Wenig später habe ich mein Hotel erreicht, in dem ich coronakonform kontaklos einchecken kann. Nach einer ausgiebigen Dusche schlendere ich nochmals durch die Fußgängerzone von Vaduz, es ist bereits dunkel geworden, die Weihnachtsbeleuchtung verbreitet immer noch eine friedliche Stimmung und über mir thront das nun hell angeleuchtete Schloss Vaduz, das eigentlich gar kein Schloss sondern eine Burg ist.

Liechtenstein-Weg Etappe 2: Vaduz nach Bendern