Wie vorhergesagt begrüßt uns der heutige Tag mit grauen Regenwolken und irgendwie ist das nur halb so wild wenn man darauf vorbereitet ist und wir die letzten zwei Tage bei Traumwetter zwei traumhafte Wandertage hatten. Heute geht es eigentlich nur noch um den Abstieg von der Gafadurahütte ins Tal und natürlich hätten wir uns auch dafür etwas schöneres Wetter rausgesucht, aber so ist es halt nun mal. Die Nacht im Massenlager war relativ gut und so lassen wir uns erst mal Zeit bei einem gemütlichen Frühstück mit Kaffeeduft in der Vesperstube mit frischem Bauernbrot und Bircher Müsli. Eine Wanderin aus der Region, die wir am gestrigen Abend kennengelernt hatten, hat uns den Tip gegeben bei Regenwetter nicht den serpentinenartigen Abstieg auf dem vorgesehenen Wanderweg zu nehmen, da es hier durch nasse Wurzeln, Steine und Schlamm kaum Halt gibt. Der parallel verlaufende Wirtschaftsweg ist nur unwesentlich länger und problemlos auch bei diesem Wetter begehbar.

So brechen wir also nach dem Frühstück in einer kurzen Regenpause auf und und laufen zunächst über die nasse Almwiese abwärts zum Wirtschaftsweg, während es bereits wieder zu nieseln beginnt. Vor uns liegen heute nur etwa 10 Kilometer und etwas mehr als 800 Höhenmeter Abstieg, unter uns liegt das Rheintal in einer dichten Wolkendecke und so spielt es auch keine große Rolle dass der Wald, in den wir nun eintauchen die Sicht ins Tal versperrt. Wir haben Zeit uns beim gemütlichen Wandern auf dem breiten Weg zu unterhalten und nach 3 Kilometern und 600 Höhenmetern Abstieg habe wir Planken erreicht. Der Regen nimmt zu und so gibt es wenige Gründe hier länger zu verweilen.

Über die Dorfstrasse erreichen wir Vorderplanken, wo wir den kleinen Ort auf einem kleinen Waldweg parallel zur Planknerstrasse Richtung Schaan wieder verlassen. Wir gelangen zum Fürstenweg, einem breiten Wirtschafts- und Wanderweg oberhalb von Schaan, der uns durch den Wald Richtung Vaduz führt. Am Waldrand oberhalb der Duxkapelle erreichen wir die Freizeitanlagen Dux mit Tennisplätzen, Vitaparcours und Spielplatz. Bei diesem Regenwetter ist die Anlage jedoch menschenleer ebenso wie der nagelneue Holzturm am Rand der Anlage. Die Tür zum Turm ist offen und das Innere trocken, also entschließen wir uns diesen Turm von Innen ein wenig näher zu begutachten. Der 35 Meter hohe Aussichtsturm wirbt mit Ausblicken über das Rheintal bis zum Bodensee, den sucht man in der Wolkensuppe vor uns jedoch vergeblich, hier kann man heute nur wenige hundert Meter weit sehen. Sei’s drum, der Turm bietet eine willkommene Abwechslung und ein paar trockene Momente, bevor wir uns auf die letzten Kilometer machen. Durch den Wald geht es zu unserem Wanderparkplatz oberhalb von Vaduz. Wir schießen ein letztes Abschlussfoto im Regen vor dem Schloss Vaduz und freuen uns über die Ankunft nach drei wunderschönen Wandertagen.