Liechtensteiner Panoramaweg Etappe 2: Pfälzerhütte nach Gafadurahütte
Samstag, 24.08.2024
Nach dem Frühstück brechen wir auf und wandern gemütlich über Almwiesen an Kuhherden vorbei durch das Naaftal, knapp 1.000 Höhenmeter bergab. Der Weg ist nur gelegentlich markiert, aber leicht zu finden und führt nach einiger Zeit auf einen immer flacher werdenden Forstweg. Hier bietet sich ausreichend Gelegenheit für Gespräche, während wir zu dritt am Valünerbach entlang nach Steg wandern, das wir nach etwas mehr als 7 Kilometern erreichen. Hier biegt unsere Route nach links ab und ab jetzt geht es bergauf, über die Alpe Sücka oberhalb von Triesenberg zum Weiler Silum. Hier bieten sich bereits schöne Ausblicke in das Rheintal und zum gegenüberliegenden Alpstein mit dem Säntis. Unser Weg kreuzt die Bargällastrasse oberhalb des Weilers Gaflei, die wir nach ein paar hunder Metern schon wieder verlassen. Hier beginnt der Fürstensteig, ein alpiner Wanderweg durch die Nordwestwand des Alpspitz, das eigentliche Highlight unserer 3-Tages-Tour.
Wir genießen den Moment und machen zunächst noch eine kleine Vesperpause, bevor wir die Wanderung auf dem in die Felswand geschlagenen Pfad in Angriff nehmen. Der Weg ist schmal und exponiert, aber gut gesichert und absolut spektakulär. Hier ist Schwindelfreiheit und Trittsicherheit gefordert, aber wir werden mit unglaublichen Ausblicken bis nach Graubünden im Süden, das Rheintal im Westen unter uns und zum Bodensee im Norden belohnt. Nach 2 Kilometern und 250 Höhenmetern erreichen wir am Gafleisattel auf 1.853 m das Ende des Fürstensteigs. Eine kleine Holzbank lädt zur Pause ein und erlaubt uns, den Blick auf das vor uns im Norden liegende Drei-Schwestern-Massiv zu genießen, das nächste spektakuläre Ziel unserer Wanderung.
Der Drei-Schwestern-Steig geht nun ein kurzes Stück abwärts durch eine kleine Senke bevor er ansteigt und den Gafleispitz erreicht. Von hier geht es weiter zum Kuhgrat auf 2.122 m und auch hier lassen sich am Gipfelkreuz wieder spektakuläre Aussichten auf den Rätikon und die Schweizer und Vorarlberger Berge genießen. Das nächste Ziel ist der Garsellikopf, den wir in einem kaminartigen Aufstieg über hohe Felsstufen erreichen. Weit unter uns kann man nun schon unser Tagesziel, die Gafadurahütte erkennen, während vor uns die Drei Schwestern liegen. Der Weg vom Garsellikopf geht zunächst in steilen Serpentinen abwärts und wir befinden uns nun auf österreichischem Staatsgebiet, auch wenn das hier nicht wirklich erkennbar ist und auch niemanden wirklich interessiert. Nach kurzer Zeit gelangen wir an eine Weggabelung, von der es geradeaus über die Felsenwege der Drei Schwestern geht, diese Variante wählen Markus und Katrin, während ich mich von ihnen hier trenne und die leichtere Variante über die Garsella Alpe zum Sarojasattel wähle. An der Passhöhe auf 1.626 m erreiche ich wieder die Grenze nach Liechtenstein und von hier geht es in Serpentinen durch ein Waldstück abwärts zur Gafadurahütte, auf der Markus und Katrin in der Zwischenzeit schon angekommen sind.
Ein steinerner Trog mit einem Gartenschlauch im hinteren Eck der Hütte dient hier als Dusche und nach der langen und kräftezehrenden Wanderung ist dies genau die richtige Erfrischung bevor es zum Abendessen geht. Es gibt Schweinesteaks mit Knöpfle und Karottengemüse und der Nachtisch mit Eis und Früchten ist so lecker, dass uns die Hüttenwirtin gleich eine doppelte Portion serviert. Wir genießen den herrlichen Sonnenuntergang über den Bergen in dem Wissen, dass am nächsten Tag Dauerregen vorhergesagt ist. Die spektakulären Wandererlebnisse am heutigen Tage bei strahlendem Sonnenschein auf dem Fürstensteig und dem Drei-Schwestern-Steig bleiben davon jedoch unbeeinträchtigt.